Stolz und Vorurteil
Drama, Serie
Bewertung und Kritik von
Filmfan "6royjb" am 13.03.2009Jeder der Jane Austens Romane liebt, wird bei dieser Verfilmung dahinschmelzen... selten habe ich eine so perfekte Literaturverfilmung gesehen.
Die Kostüme, die Musik und die Austattung ist bis ins Detail sorgfältig und perfekt umgesetzt worden. Man fühlt sich, als wäre man ein Teil der Epoche.
Es stimmt einfach alles: die Kostüme, die Musik und die Dekoration ist bis ins Detail sorgfältig und perfekt umgesetzt worden (bis hin zu den korrekten Pflanzen des 18.Jh im Garten!). Man fühlt sich, als wäre man ein Teil der Epoche des Empire. Dazu kommt, dass glücklicherweise sehr viel Text direkt aus dem Buch übernommen wurde - man kann bei manchen Szenen fast im Buch mitlesen!
Nicht weniger perfekt ist die Auswahl der Akteure: Genial besetzt bis hin zu den Dienstboten. Es ist sehr schwierig, jemanden besonders hervorzuheben, weil einfach alles so genau passt, die Figuren scheinen direkt aus dem Buch entstiegen zu sein.
Aber all das überstrahlen die beiden Hauptdarsteller: Jennifer Ehle als Elizabeth Bennet und Colin Firth als Mr. Darcy. Beide Rollen sind meiner Meinung nach extrem schwer darzustellen.
Das schwierige an Darcys Rolle ist, dass er vergleichsweise wenig Text hat und praktisch alles mit seiner Körpersprache bzw. seinem Augen-/Gesichtsausdruck darstellen muss. Und das gelingt Colin Firth geradezu meisterhaft. Seine Augen allein können wahrhaftig ganze Geschichten erzählen, ohne dass er einen Ton sagen muss. Arrogant, spöttisch, beleidigt, ernst, hoffnungsvoll, genervt, ängstlich, stolz, amüsiert, wütend, besorgt, verlegen, fragend...zu jedem dieser Adjektive fällt mir mindestens eine Szene ein, die vollkommen ohne Worte auskommt.
An Jane Bennet, musste ich mich allerdings erst gewöhnen. Aber Susanna Harker gewinnt durch ihr Spiel. Ihr Charme und ihre Güte machen sie schön.
Alles in allem stehen die Akteure den beiden Hauptdarstellern in kaum etwas nach. Ich denke an den Ball in Netherfield, wo sich Mary so blamiert. Großartig, wie die Gäste ihre Peinlichkeit rüberbringen.
Für die BBC hat sich hier eine engagierte Crew zusammengefunden. Sie hat mit viel Hingabe, Aufwand und Fleiß Meilensteine überwunden um der Geschichte ihre Brisanz zu verleihen. Was wurde nicht alles getan, um Jane Austens Welt zum Leben zu erwecken. Herzlichen Dank dafür.
Mein Fazit: Der Miniserie haftet jene Klasse an, die einen Jane Austen Roman ausmacht, eine Klasse, bei der jeder Augenblick seine eigene Energie versprüht.
ungeprüfte Kritik