Action, Krimi
Bewertung und Kritik von
Filmfan "uwetti" am 29.12.2012Eins vorweg, ich bin ein absoluter Bond Fan und hab jede Box einschließlich der 50 Jahre Blu Ray Box im Regal.
Eine Einschublasche wird jedoch leer bleiben.
"Skyfall"
Nicht mal aus Gründen der Vollständigkeit.
Alles, was man mit "Casino Royal" in die Wege geleitet hatte und mit dem (nach dem aktuellen Machwerk) in neuem Licht erstrahlenden "Quantum Trost" weitergeführt hatte, wurde mit diesem Bond in den Boden getreten.
Es ist nicht "einer der schlechtesten Bonds ", sondern "DER schlechteste Bond".
Ganz genau genommen, ist es gar kein Bond. Es ist ein Action Film mit Längen und unfassbare Logiklöcher.
Bond Filme waren immer strahlend und spielten in einer Welt, die man nicht kennt: dem Top Jet Set. An exotischen Orten, teuren Hotels, Casinos. Sie hatten ein grandioses Finale oft in einem gigantischen Set. Und hier? 30 Minuten Finale im Dunkeln, Bond gejagt von den Orcs.
Man könnte sagen, der Film war hart und realistisch. ISt das so? Oder war er bei Licht betrachtet nicht geradezu absurd lächerlich und unfreiwillig komisch? Ich rede nicht von den Gadgets, sondern von den, nur durch Lustlosigkeit erklärbaren, aneinandergereihten Abstrusitäten oder wie oben erwähnt Löchern in der Logik.
Wie konnte man nur so einen unasgegorenen Stuß zulassen?
>SPOILER<
Die schlimmsten Possen: Bond steht im Dunkeln in der Wohnung von M. warum konnte Silva (Bardem) das nicht? Leise eingebrochen - Peng oder M entführt. Stattdessen der Blödsinn mit der U-Bahn ? Was sollte das eigentlich. Dann die Insel. Angeblich in Eile von den Bewohnern wegen einem Chemie Unfall verlassen. Aber Zeit, eine 40 Meter hohe Statue umzustoßen und alle Fenster einzuschmeissen hatten sie noch, oder wie?
Warum flieht die Chefin des Geheimdienstes von England in das Elternhaus von Bond mit dem "Goldinger" Aston Martin von Bond, weil Wagen keinen Sender hat und so keine Spur hinterlassen kann dann aber der kleine Q eine künstliche Spur legen soll, wo sie doch vorher in einem Wagen mit Sender saß, der die Spur von selbst gelegt hätte? Warum schützt die Polizei/Army/Geheimdiest nicht die Chefin des Geheimdienstes, sondern Bond und der 80 jährige Jagdaufseher der 40 Jahre toten Eltern? Was macht der eigentlich noch da? Wer zahlt sein Gehalt?
Schon die Anfangssequenz (Adele) war in sich nicht homogen. Erst verschwommene Bilder unter Wasser, dann auf einmal s/w Real cuts im Spiegel Verfahren. Wurde da nach 2 Minuten der Designer gewechselt?
>SPOILER ENDE<
Diese Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Meterlang übrigens.
Falls nicht erneut ein Ruck durch die Reihen der Macher geht, dann kann man nur attestieren: "Bond ist tot".
An keiner Stelle konnte ich die berühmte Bond Aura verspüren. Das Flair. Ein Schuß Realität ist gut, auch Gefühle sind fein. Aber einen verkommenen, versoffenen, wimmernden Bond, der körperlich nicht in der Lage ist seinen Job zu tun? Und das schon wieder? Da gibt es genug andere Streifen, die sich mit "gefallenen" Geheimdienstlern beschäftigen. Bond ist Größe, Schönheit, Eleganz, Coolness und er verbreitete eben diese Auro der Sicherheit, die die Damen dahinschmelzen lässt. Ach ja, ganau, drum gab es wohl auch keine (kaum) Damen.
Es ist immer die Seele, die Idee, die zuerst stirbt, danach ist alles austauschbar.
Sehr, sehr schade, denn einen Markt für Bond gibt es offensichtlich noch.
ungeprüfte Kritik